Bei Rako in Tschechien: Fliesenproduktion in Zeiten von Corona

Bei Rako in Tschechien: Fliesenproduktion in Zeiten von Corona

 | Einschnitte voraussichtlich erst 2021/22

Sehr schnell und sehr konsequent hat unser Nachbarland Tschechien auf die Corona-Pandemie reagiert. Ein streng kontrollierter Lock-Down, grundsätzliche Mundschutzpflicht in der Öffentlichkeit und mindestens zwei Meter Sicherheitsabstand gehörten zu den Auflagen, mit denen man die Verbreitung des Virus bisher erfolgreich eindämmen konnte. Auch für Fliesenhersteller Rako brachte die Krise eine Reihe von Veränderungen mit sich.

Wir haben Ulrich Nagel, Vertriebsleiter Westeuropa bei Rako, nach den Maßnahmen am Produktionsstandort Chlumčany und nach seinen Erwartungen für die Zeit nach Corona befragt.

Herr Nagel, was musste sich bei der Fliesenproduktion von Rako ändern, damit der Sicherheitsstandard in Tschechien erfüllt war?

Wir haben die Arbeit an den Bändern strikt getrennt. Es wurden Arbeitsteams gebildet, die zwei Meter Sicherheitsabstand einhalten mussten, Kontakte zwischen Mitarbeitern verschiedener Betriebsbereiche fanden nicht mehr statt und das Tragen von Mundschutz war ebenso selbstverständlich wie der Einsatz von Desinfektionsmitteln. Glücklicherweise verfügt unser Werk in Chlumčany über ein großzügiges Platzangebot und die Übergabe der produzierten Ware in den Lagerbereich läuft vollautomatisch. Somit ist auch eine strikte Trennung zwischen Lager- und Produktionspersonal ebenfalls gewährleistet.

Wurden auch Mitarbeiter aus der Verwaltung in das Home Office geschickt?

Ja, aus der Verwaltung sind ca. 150 Mitarbeiter im Home Office. Das lief reibungslos und ohne Probleme.

Konnte durchgängig produziert werden?

Ja, das ist uns gelungen. Wir konnten und können weiterhin alle Bestellungen ohne Einschränkung produzieren bzw. ausliefern.

Wie, denken Sie, geht es weiter, wenn sich die Lage wieder einigermaßen normalisiert hat?

Das wird von Land zu Land verschieden sein. Die Nachfrage in Deutschland war im März und April sehr gut. Alle angelaufenen Projekte werden derzeit noch fertiggestellt. Die Kernfrage ist wie schnell die Gesamtwirtschaft sich wieder erholt. Sicherlich werden wir die Auswirkungen am Bau, was Neuinvestitionen betrifft, im Jahr 2021 und auch noch 2022 zu spüren bekommen.